Noch Fragen?
Das Engagement beim Sozialen Tag will gut geplant sein. Die Versicherung, das Finanzamt, der Lohn der Schüler*innen oder die Jobsuche selbst werfen häufig Fragen auf. Die wichtigsten davon und die passenden Antworten dazu gibt es hier.
- Wer organisiert den Sozialen Tag?
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Die 1992 als Schüler*inneninitiative gegründete Organisation Schüler Helfen Leben steckt hinter dem Sozialen Tag. Der Soziale Tag wird jedes Jahr vorrangig von den Jugendlichen organisiert, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Büro Neumünster machen.
- Wer darf beim Sozialen Tag mitmachen?
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Am Sozialen Tag können Schüler*innen jeder Altersstufe und Schulform teilnehmen. Jede Schule entscheidet selbst, ob ein Jahrgang, die gesamte Schule oder freiwillige Schüler*innen teilnehmen.
- In welchem Zusammenhang stehen der Soziale Tag und das Jugendarbeitsschutzgesetz?
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Das Jugendarbeitsschutzgesetz steht dem Engagement von Schüler*innen jeden Alters am Sozialen Tag nicht entgegen. Denn: Im Vordergrund steht nicht das Jobben, sondern der pädagogisch-soziale Zweck der Aktion, teilt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit. Dennoch sollte jede*r Schüler*in einer für sein*ihr Alter angemessenen Beschäftigung nachgehen.
- Was muss ich bei der Arbeitsplatzsuche beachten?
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Den Job für den Sozialen Tag kann sich jede*r selbst aussuchen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Von der Arbeit bei einem Großunternehmen bis zum Rasenmähen bei Opa. Erlaubt ist alles, was Spaß macht. Die von uns zugeschickten Arbeitsvereinbarungen helfen dabei, dass alles geregelt abläuft.
Wichtig ist, dass die Tätigkeit dem Alter der Teilnehmer*innen entspricht. Jüngere Schüler*innen können deswegen unter Aufsicht Gruppenaktionen wie z.B. Spendenläufe oder Flohmärkte starten.
- Ist der Soziale Tag an ein bestimmtes Datum gebunden?
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Bundesweit wird der Soziale Tag am 04. Juli 2023 durchgeführt und in Nordrhein-Westfalen (wegen früher Sommerferien) am 20. Juni 2023 Sollte es an Ihrer Schule Terminschwierigkeiten geben, ist es kein Problem, den Sozialen Tag an einem Alternativtermin durchzuführen. Bitte geben Sie auf dem Anmeldeformular das Datum an, an dem Sie den Sozialen Tag durchführen möchten.
- Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf den Sozialen Tag 2023?
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Die Vermittlung von Solidarität büßt auch in Krisenzeiten nichts von ihrer Wichtigkeit ein – wir freuen uns, wenn Schulen es ihren Schüler*innen ermöglichen, sich auch in schwierigen Zeiten für andere einzusetzen.
Die Sicherheit und Gesundheit aller stehen dabei an erster Stelle. Wenn die Hygienebestimmungen, die vor Ort gelten, eingehalten werden können und gewerbliche Arbeitgeber*innen die betrieblichen Infektionsschutzkonzepte umsetzen können, steht dem Engagement am Sozialen Tag nichts im Weg. Wie diese Maßnahmen jeweils aussehen, sollte im Vorhinein ausführlich besprochen werden.
- Wann findet der Soziale Tag in den Folgejahren statt?
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Viele Schulen planen bereits jetzt ihre Teilnahme am Sozialen Tag für die nächsten Jahre ein. Der Soziale Tag findet jeweils statt:
- 2021: Am 30.September bundesweit
- 2022: Am 23. Juni bundesweit
- 2023: Am 4. Juli bundesweit (für Bundesländer mit frühem Ferienbeginn alternativ am 20. Juni)
Grundsätzlich gilt: Sollten diese Termine nicht passen, kann der Soziale Tag an jedem Tag im Jahr durchgeführt werden.
- Wie hoch sollte das Entgelt für Schüler*innen sein?
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Grundsätzlich können Arbeitgeber*innen und Schüler*innen das Entgelt individuell festlegen. Als Orientierung empfehlen wir einen Stundenlohn von 7-10 Euro. Im Sinne des sozialen Zwecks freuen wir uns aber, wenn sich Arbeitgeber*innen dazu entschließen, das Engagement der Schüler*innen darüber hinaus zu unterstützen.
- Wie sind die Teilnehmenden am Sozialen Tag versichert?
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Die Schüler*innen sind über ihre Schule unfallversichert, da die Schule den Sozialen Tag im Rahmen einer Schulveranstaltung durchführt. Schüler Helfen Leben garantiert darüber hinaus mit seinen Partner*innen eine subsidiäre Haftpflichtversicherung.
- Wie viele und welche Schulen nehmen am Sozialen Tag teil?
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Rund 500 Schulen machen jedes Jahr mit. Von der Grundschule über Förderschulen bis hin zum Gymnasium sind alle Schularten dabei und können ihren Teil dazu beitragen. Der Soziale Tag ist soziales Engagement, das jede*r kann.
- Wie können Löhne verbucht werden?
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Die Lohnzahlungen können als Betriebsausgabe geltend gemacht werden. Als Beleg dient die Arbeitgeberseite der Arbeitsvereinbarung. Ein Lohnsteuerabzug kann aufgrund fehlender steuerlicher Auswirkungen entfallen. Dies ist von allen Bundesländern bestätigt. Sozialversicherungsbeiträge müssen nicht gezahlt werden.
- Wofür werden die Einnahmen des Sozialen Tages eingesetzt?
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Die Einnahmen des Sozialen Tages unterstützen unsere Jugend- und Bildungsarbeit in Südosteuropa, Jordanien und Deutschland. In unseren Projektregionen sind das meist unsere Partner*innen, in Deutschland unsere Seminare und Workshops und das Sozialer Tag-Mobil.
- Wer kontrolliert, dass kein Geld verschwendet wird?
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Die satzungsgemäße und sparsame Verwendung der Gelder wird neben den von der Mitgliederversammlung gewählten Kassenprüfer*innen von Steuerberater*innen und dem Finanzamt kontrolliert.
- Was konnte bis heute durch den Sozialen Tag erreicht werden?
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Insgesamt brachte der Soziale Tag bis heute rund 30 Millionen Euro für unsere bisher über 130 Projekte in Südosteuropa und Jordanien/Syrien zusammen. Wir freuen uns, die Arbeit unserer Partner vor Ort dadurch langfristig und nachhaltig fördern zu können, sodass die meisten Projekte auch nach dem Ende unserer Finanzierung nicht beendet werden müssen, sondern in die Selbstständigkeit entlassen werden können.
- Warum setzt ihr euch ausgerechnet in Südosteuropa ein? Geht es Menschen in anderen Teilen der Welt nicht viel schlechter?
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Schüler Helfen Leben entstand während der Jugoslawienkriege. Wir erleben in unserer täglichen Arbeit, dass Konflikte nicht mit dem Ende eines Krieges aufhören, sondern das Leben auf Jahre und Jahrzehnte verändert. Nach langjähriger Verbundenheit und Expertise in dieser Projektregion, ist uns ein großes Anliegen, weiterhin einen nachhaltigen Anteil zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche in dieser Region zu leisten.
- Wie kam das Engagement in Jordanien und Syrien zustande?
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Im Jahr 2012 entschieden sich die Mitglieder von Schüler Helfen Leben, Förderungen in dem akuten Konflikt in Syrien und im Nachbarland Jordanien zu ermöglichen. Ebenso wie Anfang der 90er Jahre in Südosteuropa leiden hier vor allem Kinder und Jugendliche unter den ethnisch-religiösen Auseinandersetzungen. Es ist eins der aktuell zentralsten Kriegs- und Krisengebiete, die unter anderem auf Südosteuropa durch die Migrationsbewegungen starke Implikationen haben.
- Wie kam das Engagement im Kontext des Ukraine-Konflikts zustande?
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Schon seit Jahrzehnten setzen sich am Sozialen Tag Schüler*innen für Gleichaltrige in schwierigen Lebenslagen ein. Dazu gehören insbesondere Opfer von bewaffneten Konflikten. Das war in den 1990er Jahren in Ex-Jugoslawien der Fall, ebenso wie in den letzten Jahren im Kontext des Syrien-Konflikts. Und es gilt auch jetzt: Mit dem Sozialen Tag 2023 wollen wir auch Kinder und Jugendliche unterstützen, die sich wegen der Angriffe auf die Ukraine jetzt auf der Flucht befinden.
- Wie ist Schüler Helfen Leben organisiert?
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Nachdem der Verein Schüler Helfen Leben 1994 gegründet wurde, wurde 2002 die Stiftung Schüler Helfen Leben zur langfristigen Absicherung der Projekte ins Leben gerufen. Alle Aktivitäten werden in enger Zusammenarbeit gestaltet, so dass sich die Mitglieder nun dazu entschieden haben, beide Organisationsteile zusammenzufassen und in einer partizipativen Stiftung aufzugehen. Dadurch werden künftig u.a. Verwaltungskosten eingespart, die als Spenden direkt in die Projekte fließen können.