Projektreise nach Lublin (Polen) – Unterstützung kann vielfältig stattfinden
Auf dem zweiten Stopp unserer Projektreise haben wir unsere Partner*innen von Homo Faber getroffen
Auch in Lublin ruft die räumliche Nähe zur Ukraine eine große Betroffenheit, Solidarität und Hilfsbereitschaft mit den Geflüchteten hervor. Viele wurden privat untergebracht und auch viele Menschen, die selbst nur über ein geringes Einkommen verfügen, unterstützen seit Wochen mit Spenden von Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln. Dies ist umso beeindruckender, als dass die Stadt Lublin mehr als ein Zehntel ihrer Einwohner zusätzlich aufgenommen und untergebracht hat.
Wie wir in Gesprächen vor Ort herausgefunden haben, kann diese Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung nur über einen begrenzten Zeitraum aufrechterhalten werden – insbesondere da derzeit nur sehr begrenzt staatliche Hilfe bei den Helfer*innen in Lublin angekommen ist. Dies gilt auch für die vielen Freiwilligen, die täglich viele Stunden damit verbringen, ankommende Menschen aus der Ukraine zu versorgen.
Asia Bednarczyk, Vorstandsmitglied bei Homo Faber, war noch im Februar mit der ehrenamtlichen Organisation eines jährlichen Filmfestivals zum Thema Menschenrechte beschäftigt – jetzt ist sie verantwortlich für die Nothilfe und Aktivitäten für Geflüchtete. Sie erläutert die Lage ukrainischer Geflüchteter in Lublin – und was sie vor Ort tut, um den Ankommenden zu helfen. Besonders wichtig ist ihr dabei, Frauen und Mädchen zu stärken und mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu bringen.
Schon jetzt wird klar, dass unsere Partnerorganisation mittelfristig Unterstützung leisten muss, die über die reine Nothilfe hinausgeht. Viele Geflüchtete werden im Osten Polens bleiben: Sie wollen sich nicht weiter von der Grenze entfernen, hoffen noch immer auf ein schnelles Ende des Krieges und eine baldige Rückkehr an ihre Heimatorte in der Ukraine.
Solange sie bleiben, brauchen jedoch gerade Kinder und Jugendliche Unterstützung und Kontakt zu Gleichaltrigen. Sie sollen weiter erfolgreich die Schule besuchen können und auch Freizeitangebote erhalten, während sie, häufig getrennt von Teilen der Familie, in Polen auf ein Ende des Krieges warten. Aus diesem Grund wird unsere Partnerorganisation Homo Faber baldmöglichst ein „Community Center“ für Geflüchtete und die lokale Bevölkerung in Lublin eröffnen und benötigt dafür weitere finanzielle Unterstützung.
Jetzt mithelfen: Unsere Spendenaktion läuft weiter! Hier direkt spenden oder als Schüler*in bzw. Lehrer*in mit der eigenen Schule am Sozialen Tag Gleichaltrige in schwierigen Lebenslagen unterstützen – in diesem Jahr auch für Kinder und Jugendliche, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind.
Weitere Berichte der Projektreise im Frühjahr 2022
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Projektreise nach Kielce – Beeindruckender Einsatz freiwilliger Helfer*innen
Wir haben unsere Partnerorganisation SIEW besucht und berichten von aktuellen Entwicklungen
In Kielce (Polen) engagieren sich schon länger anwesende Geflüchtete mit großem Einsatz für Personen, die jetzt dort ankommen. Unsere Partner*innen bei SIEW konnten eine Verteilstelle für Hilfsgüter aufbauen. -
Projektreise in die Republik Moldau – Kurzfristige Unterstützung, langfristige Perspektive
Von Polen aus sind wir weiter nach Moldau gereist und haben die Organisation Ecovisio besucht
In Moldau haben wir von Julian aus dem Projekt Ecovisio erfahren, wie sich die schnelle Unterstützung von ankommenden Familien mit einem langfristigen und nachhaltigen Mehrwert für ganze Dörfer verknüpfen lässt.