Heute ist Sozialer Tag 2022
Zehntausende Schüler*innen setzen sich am Sozialen Tag für Gleichaltrige in schwierigen Lebenslagen ein
Heute findet bundesweit der Soziale Tag statt, an dem zehntausende Schüler*innen für einen Tag ihre Schulbank gegen einen Arbeitsplatz tauschen und den erarbeiteten Lohn für Gleichaltrige in schwierigen Lebenslagen in Südosteuropa und im Kontext des Ukraine- sowie Syrienkriegs spenden. Schirmherr des Sozialen Tages ist Bundeskanzler Olaf Scholz.
Bundesweit engagieren sich am Sozialen Tag Jugendliche für Jugendliche. Sie tauschen ihre Schulbank für den guten Zweck gegen einen Arbeitsplatz und unterstützen damit Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa, Jordanien und im Kontext des Ukraine-Kriegs. So übernehmen sie Verantwortung für sich selbst und andere in der Gesellschaft und setzen sich solidarisch für Frieden, Chancengerechtigkeit und Demokratie ein. „Durch die Arbeit am Sozialen Tag wird den Schülern gezeigt, dass gesellschaftliches Engagement ganz einfach sein kann: Nämlich dann, wenn alle zusammenhelfen“, erzählt die Lehrerin Karina Lammers, die an ihrer Schule den Sozialen Tag mit koordiniert, „gerade in diesem Jahr, wenn sich viele vom Krieg in der Ukraine überwältigt fühlen, ist das eine schöne und wichtige Botschaft.“
Der Krieg in der Ukraine erinnert an die Gründungszeit der Hilfsorganisation Anfang der 1990er Jahre: Bereits während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien setzten sich junge Menschen aus Deutschland für Gleichaltrige in den Kriegsgebieten ein und riefen als Reaktion den Sozialen Tag ins Leben. Auch mit Beginn des Ukraine-Kriegs wollten Schüler*innen in ganz Deutschland nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv werden. So haben sie sich in den letzten Monaten bereits mit eigenen Spendenaktionen an der Kampagne #gemeinsamsolidarisch von Schüler Helfen Leben beteiligen. Durch den großen Einsatz konnten schnell Nothilfeprojekte in der Ukraine und den Nachbarländern Polen und der Republik Moldau ins Leben gerufen werden. Diese Arbeit soll nun ausgebaut werden: Mit den am Sozialen Tag erarbeiteten Spendengeldern soll eine mittelfristige Unterstützung von flüchtenden Kindern und Jugendlichen aus und in der Ukraine gewährleistet werden.
Schüler*innen suchen sich für den Sozialen Tag selbstständig einen Arbeitsplatz und haben so die Möglichkeit, in ihren Traumberuf zu schnuppern. Die 16-jährige Emilia lernt beim diesjährigen Sozialen Tag den Alltag in einer Buchhandlung besser kennen. „Wir haben uns in der Schule viel mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt und gemeinsam überlegt, wie wir selbst helfen können. Dann haben wir vom Sozialen Tag erfahren und uns dort als Klasse gleich angemeldet. Jetzt helfen wir anderen Kindern und können gleichzeitig noch einen spannenden Beruf kennenlernen.“ In den letzten Jahren musste das Engagement rund um den Sozialen Tag aufgrund von Corona stark eingeschränkt werden. Die Motivation der Schüler*innen hat darunter aber kaum gelitten; soziales Engagement ist für viele aktuell wichtiger denn je ist.